Generalversammlung der Valora Holding AG genehmigt alle Anträge des Verwaltungsrats

11.06.2020 / 17:30 / Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR, Shareholder

  • Genehmigung des Jahresabschlusses 2019 und des aufgrund der Coronakrise beantragten Dividendenverzichts.
  • Annahme der Anträge zur Erneuerung des genehmigten Kapitals und zur Erhöhung des bedingten Kapitals in den Statuten.
  • Bestätigung der vier zur Wiederwahl stehenden Verwaltungsräte und des Verwaltungsratspräsidenten sowie Wahl von Markus Bernhard, Dr. Karin Schwab und Dr. Suzanne Thoma als neue Mitglieder des Verwaltungsrats.
  • Annahme der Vorlagen zur Vergütung von Verwaltungsrat und Konzernleitung.
  • Die Auswirkungen der Coronakrise führen bei der Valora Gruppe weiterhin zu starken Umsatzeinbussen, wobei sich mit den Lockerungen der behördlichen Anordnungen leicht positive Tendenzen abzeichnen.

An der ordentlichen Generalversammlung der Valora Holding AG in Basel wurde heute dem Verwaltungsrat und der Konzernleitung das Vertrauen ausgesprochen. Die Generalversammlung fand gestützt auf Art. 6b der Verordnung 2 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) des Bundesrats (COVID-19-Verordnung 2) ohne persönliche Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre statt. Sie konnten ihre Rechte ausschliesslich über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausüben. Dieser vertrat an der Generalversammlung 2‘011‘610 Stimmen der Valora Holding AG.

Alle Anträge des Verwaltungsrats wurden gutgeheissen. Die wichtigsten Entscheide betrafen Folgendes:

Der Jahresabschluss 2019 wurde genehmigt. Zudem zeigte sich die Generalversammlung damit einverstanden, die Dividende für das Jahr 2019 angesichts der Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus auszusetzen und entsprechend den Jahresgewinn 2019 auf neue Rechnung vorzutragen. Die Aktionärinnen und Aktionäre unterstützen damit ein umsichtiges Vorgehen mit den finanziellen Mitteln der Gesellschaft im Interesse von Valora und all ihrer Stakeholder.

Die Generalversammlung stimmte zudem der Erneuerung des genehmigten Kapitals im Umfang von CHF 400‘000.00 um weitere zwei Jahre zu. Dies ermöglicht es Valora auch weiterhin, Investitions- und Akquisitionschancen rasch zu nutzen oder Kapitalerhöhungen zur weiteren Optimierung der Kapitalstruktur durchzuführen. Auch der Antrag zur Erhöhung des bedingten Kapitals wurde angenommen. Das zusätzliche bedingte Kapital in Höhe von CHF 400‘000.00 verbessert die finanzielle Flexibilität der Gesellschaft und ihrer Konzerngesellschaften. Das bedingte Kapital erlaubt Valora, Finanzmarktinstrumente wie beispielsweise Wandelanleihen auszugeben und dabei von attraktiven Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung am Markt zu profitieren.

Weiter stimmte die Generalversammlung im Rahmen einer Konsultativabstimmung dem Vergütungsbericht 2019 zu. In einer bindenden Abstimmung genehmigte sie auch die maximalen Gesamtvergütungen der Mitglieder des Verwaltungsrats für die Wahlperiode von der Generalversammlung 2020 bis zur Generalversammlung 2021 und der Mitglieder der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2021.

Alle zur Wiederwahl stehenden Verwaltungsräte wurden in ihrem Amt bestätigt: Franz Julen, Insa Klasing, Michael Kliger und Sascha Zahnd. Ebenso wurde Franz Julen als Präsident des Verwaltungsrats wiedergewählt. Markus Fiechter, Peter Ditsch und Cornelia Ritz Bossicard standen nicht mehr zur Wiederwahl. An ihrer Stelle wurden Markus Bernhard, Dr. Karin Schwab und Dr. Suzanne Thoma als neue Mitglieder in den Verwaltungsrat gewählt. Schliesslich nimmt Dr. Suzanne Thoma neu neben den bisherigen Mitgliedern Insa Klasing und Michael Kliger Einsitz im Vergütungsausschuss.

Franz Julen, Präsident des Verwaltungsrats, sagt: «Im Namen des Verwaltungsrats danke ich der Generalversammlung für das in uns gesetzte Vertrauen und die Unterstützung in dieser angesichts des Coronavirus für alle herausfordernden Zeit. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass der Verzicht auf die Dividende zusammen mit den auf operativer Ebene eingeleiteten Massnahmen für den langfristigen Erfolg des Unternehmens richtig und wichtig ist. Unser Ziel ist es, die finanzielle Stabilität des Unternehmens langfristig zu wahren und so gemeinsam mit unseren Kunden, Mitarbeitenden, Partnern und Aktionären nach der Krise wieder rasch zu alter Stärke zurückzufinden. Wir haben uns auf einen Prozess eingestellt, der uns über das gesamte Jahr 2020 fordern wird.»

Coronakrise belastet Geschäftsgang weiterhin

Die Dynamik der Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus beeinflusst den Geschäftsgang der Valora Gruppe nach wie vor stark. Im Zuge der schrittweisen Lockerungen der behördlichen Anordnungen zur Eindämmung des Virus darf die Foodvenience-Anbieterin wieder sämtliche Verkaufsstellen offen halten. Die behördlichen Anordnungen haben jedoch zu nach wie vor anhaltenden Frequenz- und Umsatzverlusten geführt. Aus diesem Grund werden derzeit knapp 50% der über 2‘700 Verkaufsstellen mit teils stark reduzierten Öffnungszeiten betrieben, rund 5% sind immer noch vorübergehend geschlossen. Die Auftragserteilung im B2B-Geschäft mit Laugenbackwaren ist aufgrund der weiterhin tiefen Nachfrage im Ausserhaus-Markt zurückhaltend, erholt sich jedoch langsam.

Die Entwicklungen in den letzten Wochen schlagen sich deshalb immer noch stark in den Umsätzen nieder, wobei sich nun leicht positive Tendenzen abzeichnen. Während der Umsatzverlust im Retail-Netzwerk im April 2020 in den relevanten Märkten auf gleicher Fläche bei circa 20% gegenüber Vorjahr lag, zeigt er sich im Mai bei rund 10%. Im Food-Service-Netzwerk beträgt der Rückgang im Mai rund 60%, wobei er im April bei rund 70% lag. Im B2B-Geschäft liegt der Umsatz auch im Mai 60% unter Vorjahr. Die künftige Entwicklung hängt weiterhin davon ab, wie und wann sich die von den verschiedenen Länderbehörden verfügten Lockerungen des jeweiligen Lockdowns auf die Kundenfrequenz auswirken und auch ob und wie schnell sich das Kaufverhalten der Kunden wieder normalisiert.

Zahlreiche Massnahmen zur Kostenreduktion und Liquiditätssicherung umgesetzt

Wie kommuniziert hat die Valora Konzernleitung zahlreiche Massnahmen zur Reduktion der Kostenbasis und zur vorausschauenden Liquiditätssicherung umgesetzt. Dazu gehören das Zurückhalten sämtlicher Investitionen in Expansion und Umbauten und die Vereinbarung zur Stundung der Mietzahlungen mit den wichtigsten Vermietern. Ebenso konnten teilweise bereits Mietreduktionen während des Lockdowns erwirkt werden. Zudem befinden sich derzeit etwas mehr als die Hälfte der Valora Mitarbeitenden in Kurzarbeit. Nachdem Valora den durch die Kurzarbeit anteilig entstandenen Lohnausfall bis Ende April zu 100% und im Mai zu 90% kompensiert hatte, wird das Unternehmen diesen Ausgleich im Juni und Juli nicht mehr leisten. Ausgenommen davon ist Deutschland, wo Valora den verhältnismässig höheren Verdienstausfall auch im Juni und Juli zu 80% kompensieren wird. Mit den Agentur- und Franchisepartnern erarbeitet Valora Lösungen, um die wirtschaftliche Tragbarkeit auch für die selbstständigen Unternehmer und deren Mitarbeitende sicherzustellen.

Für verlässliche Prognosen zur weiteren Umsatz- und Ertragsentwicklung ist es nach wie vor zu früh. Valora rechnet aber sowohl für das erste Halbjahr wie auch für das gesamte Jahr 2020 mit einem deutlich negativen Effekt auf den EBIT und den Reingewinn. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass im Free Cashflow die negativen Effekte mit Investitionsstopps und dem Dividendenverzicht weitgehend aufgefangen werden können, sodass nur eine leicht steigende Netto-Verschuldung per Ende Jahr zu erwarten ist.

Lebensläufe der neuen Mitglieder des Verwaltungsrats der Valora Holding AG

Markus Bernhard

Markus Bernhard leitet als CEO seit 2014 die mobilezone Gruppe, ein in der DACH-Region tätiges, unabhängiges Telekommunikations-Einzelhandelsunternehmen mit Sitz in der Schweiz. Zum Unternehmen stiess er 2007 als CFO. Zuvor war der heute 56-jährige Schweizer Finanzchef der internationalen Novavisions AG (heute Bloxolid AG; vormals Mount10 Holding AG, Cope Inc. und Cope Holding AG), die reale Werte wie Edelmetalle mit moderner Blockchain-Technologie verbindet und eine neue Klasse von Vermögenswerten schafft. Von 1991 bis 1997 arbeitete Markus Bernhard als Wirtschaftsprüfer bei PricewaterhouseCoopers. Markus Bernhard verfügt über einen Master of Business Administration mit Vertiefung in Treuhand & Revision und Corporate Finance der Universität St. Gallen und ist diplomierter Wirtschaftsprüfer der Treuhand-Kammer Zürich. Markus Bernhard ist Mitglied des Verwaltungsrats der NovaStor Software Gruppe, der Bloxolid AG und der Wickart AG. Er wird den Valora Verwaltungsrat unter anderem in den Bereichen Finanzen, M&A sowie stationärer und digitaler Einzelhandel verstärken.

Dr. Karin Schwab
Karin Schwab ist als Vice President und stellvertretende Leiterin der globalen Rechtsabteilung von eBay Inc., einem der weltweit grössten Online-Marktplätze, tätig. Aufgrund dieser Aufgabe ist sie mit allen rechtlichen und operativen Fragen betreffend Produkte, Technologien, Bezahlung und Datenschutz bestens vertraut. An den eBay-Hauptsitz in San Jose, USA, übersiedelte die heute 47-jährige Schweizerin 2013 als Verantwortliche des Rechtsdiensts für Nord- und Lateinamerika. Zuvor leitete sie die europäische Rechtsabteilung von eBay und amtete als Sekretärin des Verwaltungsrats der eBay International AG. Zum Unternehmen stiess sie 2005 als Verantwortliche für die Rechtsabteilungen für Österreich, die Schweiz, Polen und Schweden und war in der Folge für den Bereich Immaterialgüterrecht und Litigation in Europa verantwortlich. Ihre Karriere begann sie als Rechtsanwältin bei der Zürcher Anwaltskanzlei Homburger. Karin Schwab verfügt über ein Lizenziat in Rechtswissenschaften der Universität Freiburg, hat an der Universität Zürich promoviert und an der University of London einen Master of Laws erworben. Sie verfügt über das Anwaltspatent in der Schweiz und in Kalifornien, USA. Karin Schwab ist Mitglied des internationalen Advisory Boards der ZHAW School of Management and Law, Zürich. Neben der internationalen, rechtlichen Erfahrung wird Valora von Karin Schwab in E-Commerce-, Produkt-, Technologie-, Bezahlungs- und Datenschutzfragen profitieren können.

Dr. Suzanne Thoma

Suzanne Thoma ist CEO der BKW AG, einem internationalen Unternehmen im Bereich der Energie und der Infrastrukturdienstleistungen mit Sitz in Bern und kotiert an der SIX Swiss Exchange. Suzanne Thoma verfügt über langjährige industrielle Führungserfahrung. Seit 2013 führt sie die BKW als CEO erfolgreich durch eine tiefgreifende Transformation. Zur BKW stiess die heute 58-jährige Schweizerin 2010 als Verantwortliche für den Geschäftsbereich Power Grid und Mitglied des Executive Committee. Zuvor leitete sie das internationale Automobilzuliefergeschäft der WICOR Group und führte die Rolic Technologies AG, ein High-Tech-Unternehmen im Bereich der Beschichtungen und funktionellen Materialien für die Elektronikindustrie. Zwischen 1990 und 2002 war sie in verschiedenen Führungspositionen für die Ciba Spezialitätenchemie AG (heute BASF AG) im In- und Ausland tätig. Suzanne Thoma hat an der ETH Zürich Chemieingenieurwesen studiert und mit einem Doktorat in Technischen Wissenschaften abgeschlossen. Weiter verfügt sie über einen Bachelor in Business Administration. Suzanne Thoma ist Mitglied des Verwaltungsrats der OC Oerlikon sowie der Beckers Group, einem Familienunternehmen. Als CEO der BKW fungiert sie auch als Vizepräsidentin der Stiftung Avenir Suisse und vertritt die BKW im Vorstand von Economiesuisse. Suzanne Thoma wird ihre breite Erfahrung als CEO von Unternehmen, die eine fundamentale Transformation durchlaufen, in den Valora Verwaltungsrat einbringen.